Leuchtkäfer in Kuala Selangor
Bei meinem letzen Besuch in Malaysia beeindruckten mich die Leuchtkäfer am Fluss in Kuala Selangor und ich wollte sie nun auch Ruth zeigen. Wir legten deshalb in dieser kleinen Ortschaft nordwestlich von Kuala Lumpur einen Zwischenstopp ein. Die Touren auf dem Fluss starten erst nach Sonnenuntergang, unsere Tour gar erst um 20:30 bei fast vollständiger Dunkelheit.
Auf der Autobahn-Umfahrung von Kuala Lumpur gab es offenbar eine Brücke, welche für Lastwagen ab einer gewissen Höhe ein Problem darstellte. Ein unmissverständliches Schild weist darauf hin und fordert die Fahrer zum rechtzeitigen Verlassen der Autobahn auf. Das gäbe sonst ein gröberes Kopfweh.
Die Strasse von Malakka ist die Meerenge zwischen Malaysia und Sumatra. An der schmalsten Stelle ist sie nur gerade 38 km breit. Sie ist eine der am stärksten befahreren Wasserstrassen der Welt, zwischen 200 und 250 riesige Schiffe passieren sie täglich. Grosse Teile des Schiffsverkehrs zwischen China, Taiwan und anderen asiatischen Staaten sowie Europa führt hier durch.
Wir fuhren weite Strecken der Route nicht auf der Autobahn sondern auf kleinen Strassen am Meer. An einer Stelle lag ein schöner Strand, welcher von Einheimischen genutzt wurde. Touristen gab es hier keine.
Eine Vergnügung, welche auch bei Westlern beliebt ist. war auch hier für 80 RM - etwa 10 CHF pro Orang (Person) im Angebot. Am Morgen war sie allerdings noch nicht gross nachgefragt.
Auch Mädchen dürfen an diesen Stränden ins Wasser. Falls sie jedoch in einer muslimischen Familie aufwachsen, ist die Ganzkörper-Bedeckung inklusive des Kopftuchs Pflicht. Falls sie ein gewisses Alter überschritten haben. Davor dürfen sie ihre Haarpracht offen zeigen.
Als wir für die Tickets für die Beobachtung der Leuchtkäfer anstanden, bemerkte ich im Schlick einen Schlammspringer. Eine etwas spezielle Fischart, welche in tropischen Gewässern heimisch ist. Seltsame Tiere, die im Wasser mit Kiemen atmen, am Land aber den Sauerstoff durch die Haut aufnehmen.
Der Fluss Selangor war heute unbewegt, ideal für einen Auflug in kompleter Dunkelheit. Als wir die Tour gebucht hatten, suchten wir uns zuerst noch ein Restaurant, um die Zeit zu überbrücken. Wir fanden auf der anderen Flussseite ein feines Fischrestaurant mit ausschliesslich einheimischen Gästen.
Um 20:30 ging es schliesslich los. Wir fuhren mit einem Motorboot etwa 10 km flussaufwärts, bis wir in ein Gebiet mit den Berembang Bäumen (Sonneratia Caselaris, einer Art Mangrove) kamen. Dort leben die Käfer und geben jeden Abend ihr Leuchtfest.
Ich habe einige Filme aufgenommen, in welchen die Leuchtkäfer zu sehen sind. Stockdunkle Nacht und immer wieder blitzen die Lichtlein auf. Zwei zeige ich hier. Bei meinem ersten Besuch. gab es noch viel mehr Tiere, die Luftverschmutzung sowie der allgegenwärtige Lärm und die Abholzung der Mangroven hinterlassen auch hier ihre Spuren.
Die Weibchen blitzen in der Nacht und locken so die Männchen an. Einige Weibchen einer speziellen Gattung imitieren offenbar das Leuchtmuster einer anderen Gattung und fressen die angelockten Männchen. In der Nacht sind alle Katzen grau und ein Weibchen kann erst aus der Nähe korrekt identifiziert werden. Und dann ist es zu spät.