Von den Leuchtkäfern über den Tee mit einigen Zwischenstopps nach Penang
Nachdem wir uns die Leuchtkäfer in Kuala Selangor angesehen hatten, wollten wir zur Insel Penang im Norden Malaysias weiterreisen. Auf dem Weg dorthin lagen die Cameron Highlands, welche von den Briten als Sommerfrische genutzt wurden. Sie waren es auch, welche dort die ersten Teeplantagen einrichteten.
Auf der Fahrt zu diesem Höhenkurort machten wir einige Male an einer Raststätte Halt, um einen Kaffee zu trinken, sowie die biologischen Pflichten zu erfüllen. Interessanterweise gab es oft spezielle Toiletten für Muslime, die Normalos durften diese nicht benutzen. In Malaysia werden die Nicht-Muslime auf verschiedene Arten benachteiligt, unter vielem Anderen auch bei den Toiletten. Auch an den Universitäten und in den Firmen werden Muslime bevorzugt behandelt.
Als wir uns einen Kaffee bestellten, bemerkte ich hinter der Theke einen vertrauten Namen. Offenbar ist die Hiestand-Bäckerei auch in Malaysia aktiv.
Die Strasse von der Ebene hoch zu den Highlands war sehr kurvig und hatte auch sehr viel Verkehr. Da war langsames Fahren angezeigt. Mein Auteli hatte auch nicht genügend Umpf, um zu überholen.
Je höher wir kamen, desto mehr Gemüseplantagen gab es. Zwiebeln, Knoblauch, Bohnen, Salate und noch viel mehr wurde hier angebaut.
Der Hauptort in den Highlands versprühte den Charme einer Skistadt in den Alpen in der Zwischensaison. Viele leere Häuser und noch viel mehr Baustellen, bei denen noch mehr Bettenburgen entstehen.
Die Teeplantagen lagen etwas ausserhalb des Hauptorts und waren ihrerseits auch wieder nur über sehr kurvenreiche und enge Strässchen erreichbar. Die meisten Berghänge und selbstverständlich sämtliche flachen Stellen waren mit Teesträuchern überzogen.
Hübsche Pölsterli wurden durch die Weglein für die Pflücker gebildet. Diese knipsen jeweils nur die obersten, noch hellgrünen Blätter ab, welche dann zu Tee verarbeitet werden.
Auf knapp 1500 m.ü.M. war die Temperatur sehr angenehm, 28° C war im Gegensatz zu den heissen 35° in Kuala Lumpur sicher auch für die Engländer gut aushaltbar. Uns hat es sehr gefallen. Nach einer Nacht reichte es uns aber, hätten wir wandern können und wollen, wären auch mehr gut gewesen. So machten wir uns auf den Weg hinunter in die Ebene.
Auch auf der Fahrt zurück in die Hitze gab es viele Gemüseplantagen sowie grosse und kleine Gärten der Einheimischen. Offenbar eine sehr fruchtbare Gegend.
In der Nähe von Ipoh, einer grösseren Stadt in dieser Gegend, sahen wir uns einige Sehenswürdigkeiten an. Eine erste war dieser chinesische Tempel, der Key Look Tong. Wie so viele andere Tempel lag auch er in einer Tropfsteinhöhle.
Eine grosse Statue bewachte den Eingang. Die Dame sah aber weder wachsam noch sehr furchterregend aus.
In jeder Nische stand eine Figur und die Decke war mit vielen Lampions verziert.
Die eigentliche Attraktion dieses Tempels war aber der geschlossene Garten hinter der Anlage: Ein Teich mit einigen zum Lustwandeln einladenden Wegen verlockte viele Einheimische, sich hier zu vergnügen. Im Hintergrund lag leider ein grosses Zementwerk, welches den idyllischenEindruck etwas trübte.
Die Buddha-Figur schaut von ihrem Platz in der Höhle auf den Garten und scheint sich vom Zementwerk nicht gestört zu fühlen. Buddha lächelt weiterhin auch hier selig.
Der nächste Halt galt dem nur wenige Kilometer entfernten Perak Tong Höhlentempel,. Der Tempel wurde 1926 von chinesischen Einwanderern erbaut. Ipoh war damals eine sehr reiche Stadt, da in der Gegend viel Zinn abgebaut wurde. Viele Chinesen wurden damit reich und spendeten auch grosse Summen für den Bau der Anlagen.
Auch hier gab es wieder viele Buddha-Statuen, grössere und auch viele kleinere.
Diese Statue verfügte über 16 Arme. Was die wohl damit anstellen will? Obwohl einige der Werkzeuge durchaus martialisch daherkommen, lächelt die Figur. So schlimm kann es also nicht sein.
Viel Gold muss bei den Figuren immer sein. Dementierechend natürlich auch eine Sammelbox für die Spenden für den Unterhalt.
Auf der Spitze des 120 m hohen Kalkfelsen gab es eine grosse Buddha-Figur, welche über eine lange und steile Treppe zu erreichen war. Es wird aber allen potentiell Gefährdeten vom Aufstieg abgeraten, was uns sehr entgegen kam. 35° C und dann noch Treppensteigen?
In der kleinen Stadt Kangsar steht eine der schönsten Moscheen Malaysias. Die Ubudiah- Moschee wurde 1913 erbaut und kann gut besichtigt werden. Sogar Frauen sind hier willkommen.
Das Innere war wie bei nahezu allen Moscheen, eher schlicht. Ein grosser Kronleuchter sowie ein schöner Teppich waren alle Dekorationen. Bilder sind nicht erlaubt.
Etwas abseits der Moschee liegt der moderne Sultanspalast, der nicht besichtigt werden kann. Dahinter liegt der 1926 ohne einen einzigen Nagel erbaute Istana Kenangan Palast, dessen Wände aus geflochtenem Bambus bestehen.
Der Palast war leider wegen Renovationsarbeiten geschlossen. Der Palast wurde während zweier Jahre vom damaligen Sultan bewohnt, sobald der neue, protzige Palast stand, bewohnte ihn dann seine Schwester. Heute wäre er ein Museum für die Region Perak.
Anschliessend fuhren wir nach Penang weiter, da in der Gegend kaum ansprechende Hotels zu finden waren. Es wurde zwar noch eine längere Fahrt, vor allem auch auf der Insel selber, da wir knappe 10 km im Schritttempo fahren mussten.