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- Kategorie: Winterreise 16 / 17: Fünfte Etappe - Vietnam 17
Per Roller zum schwimmenden Markt und zu den Nudeln
Heute mietete ich einen Roller, um die Gegend abseits des Flusses auch noch etwas erkunden zu können. Zuerst wollte ich jedoch einen zweiten schwimmenden Markt besuchen, der 12 km weiter flussaufwärts stattfindet. Kurz nach 6 Uhr machte ich mich auf den Weg. Sobald ich dort ankam, hielt ich Umschau nach einem kleinen Boot, welches mich ins Geschehen manövrieren konnte.
Eine ältere Dame ruderte mich schliesslich auf ihren kleinen Boot die wenigen Dutzend Meter den Fluss hoch in den vermeintlichen Trubel. Dieser Markt ist noch viel kleiner, als der gestrige, doch sind hier die „Gross“-handelsboote auch sehr viel kleiner und die meisten Käufer rudern ihre Boote, statt mit Motoren zu fahren. Von Trubel nicht viel zu spühren, eine eher beschauliche Angelegenheit.
Hier werden Früchte und Gemüse im Detail verkauft. Die Frau mit der orangenen Jacke hat ein ausgewogenes Sortiment an verschiedenen Produkten.
Eine andere Detailhändlerin bietet Zahnbürsten, Zahnpasta, Haushaltsgegenstände und andere Krämereien an. Ich kaufte mir vor ein paar Tagen eine neue Zahnpasta und zwar von einer bekannten, internationalen Marke. Als ich sie zum ersten Mal einsetzte, musste ich mich fast übergeben: Die Zahnpasta war gesalzen! Ein absolut widerlicher Geschmack am frühen Morgen. Diese Tube flog in den Kübel und ich suchte mir schleunigst eine andere. Hätte ich die lokale Sprache verstanden, wäre dieser Fehler nicht passiert, doch Ignoranz hat eben ihren Preis.
Auch auf diesem Markt gibt es Krabben, wie diese Werbung anzeigt.
Auch wenn geschäftsmässig nicht gerade viel los ist, kann frau doch etwas Schwatzen und das Neueste aus der Umgebung diskutieren. Vermutlich ebenso wichtig wie der tägliche Einkauf.
Nach dem Marktbesuch fuhr ich zurück zum Hotel, um das Frühstück nach zu holen. Darauf machte ich mich wieder auf den Weg, um die Herstellung von Reisnudeln zu beobachten. Auch dazu gibt es eine Geschichte, diese ist hier.
Am Nachmittag wollte ich einige Reisfelder besichtigen und fuhr einfach mal los. Das Mekong-Delta ist so dicht besiedelt, dass es sehr lange dauerte, bis ich in ein weniger dicht bebautes Gebiet kam, doch Reis sah ich keinen.
Dafür dieses martialische Denkmal, das wohl einen Kampfjet darstellen soll. Die Anlage war aber ziemlich verlassen. Mir fällt auf dieser Reise auf, dass im Gegensatz zum meinem vorherigen Aufenthalt in Vietnam praktisch keine Partei-Propaganda zu sehen ist. Auf der letzten Reise waren an vielen Orte grosse, rote Plakate mit Portraits der Parteibonzen und für mich unlesbaren Sprüchen zu sehen. Diese sind zumindest im Süden verschwunden.
Gerade als sich am weitesten vom Hotel entfernt war und umdrehen wollte, ging ein Wolkenbruch los, der die Weiterfahrt verunmöglichte. Glücklicherweise war gerade eine Tankstelle nahe, wo ich mich unterstellen und das Gewitter aussitzen konnte. Nach einer Viertelstunde war der Spuk vorbei und ich kam trocken zurück. Glück gehabt! Die Nässe holte ich mir dann im Pool.