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- Kategorie: Winterreise 16 / 17: Fünfte Etappe - Vietnam 17
In den Süden von Phu Quoc
Vor der Abreise am Sonntag will ich noch meine Wäsche waschen lassen. In der Nähe meines Hotels gibt es eine kleine Wäscherei, die ich heute besuchte, um dies zu organisieren.
Leider spricht hier ausserhalb der Hotels kaum jemand Englisch, doch zum Glück gibt es Google Translate. Etwas Englisch - kein literarisch hochständiger Satz zugegeben - eingetippt und schon erscheint ein vietnamesicher Satz, den die Dame mit einem breiten Lächeln quittierte und OK sagte. Moderne Technologie sei Dank!
Pete und ich machten uns heute zusammen auf den Weg, um den Süden der Insel zu erkunden. Unser gestriger Begleiter fühlte sich nicht wohl und blieb zurück. Zuerst allerdings stand eine Fischsaucen-Fabrik auf unserem Programm. Leider konnten wir sie nicht besichtigen, morgen versuchen wir es nochmals mit einer anderen.
Statt der Fischfabrik besuchten wir den Hafen und knipsten dort einige Fischerboote. Anschliessend machten wir uns auf den Weg gen Süden, 25 km vom Inselhauptort entfernt. Sobald wir aus der Stadt heraus kamen, nahm die Siedlungsdichte massiv ab, lediglich einige wenige Privat-Häuser waren in der Landschaft. Am Meer hingegen wird an dieser Küste massiv gebaut, es gibt schon mal eine 4-spurige Schnellstrasse, jedoch noch keinen Verkehr. Viele grosse Hotels und Apartment-Anlagen werden hier hochgezogen, doch sind sie noch nicht fertiggestellt. Bei einigen scheint zur Zeit auch nicht sonderlich viel Aktivität zu herrschen. Ob alle dieser Anlagen wohl jemals ausgebucht sein werden, wage ich stark zu bezweifeln. Zumal in dieser Gegend die Strände nicht sehr gut sind, meist liegt zwischen dem Meer und dem Land ein dichter Mangroven-Gürtel.
Im Süden liegt ein grosser Fischerei- und Güterhafenhafen, dieses Boot wird gerade entladen, der junge Mann beteiligt sich nicht daran, viel lieber raucht er eine Zigarette.
Hier hingegen wird gearbeitet: Grosse Mengen unterschiedlicher Fisch werden in Plastik-Kisten verpackt und mit Eis überdeckt. Vom Schiff aus geht die Fisch-Fracht in einen bereitstehenden Laster. Die Löhne dieser Arbeiter müssen sehr tief sein, es stehen überall viele Arbeiter herum.
Wir fuhren zuerst auf der Ostseite wieder zurück in Richtung unseres Hotels. Die Strasse führ lediglich einige km entlang der Küste, dann wechselt sie in die Inselmitte. Auf der Ost-Seite der Insel soll einer der wohl schönsten Strände Südost-Asiens liegen. Dieses grosskotzige Tor markiert den Zugang von der Hauptstrasse zu einem Strand etwas südlich. Auch hier wird gerade massive gebaut und der Strandzugang ist nicht möglich.
Der nächste Strand, Sao Beach, gilt zwar als der schönste in Südost-Asien, war aber eher enttäuschend. Dicht an dicht gereihte Liegestühle, laute Musik und viel Schmutz überall. Mein Paradies sieht schöner aus. Wir machten uns bald wieder aus dem Staub. Vor einigen Jahren war es hier vermutlich einmal schön, mittlerweile stimmt dies für mich nicht mehr.
Auf dem Weg vom Strand zurück zur Hauptstrasse hielten wir bei einem Fruchtstand an, um etwas Jackfruit zu kaufen. Pete kannte diese Frucht noch nicht. Als wir die Früchte assen, bemerkte ich neben dem Stand einen Baum mit diesen seltsamen Früchten. Eine Art gelbe Äpfel mit seltsamen Fortsätzen am unteren Ende: Ein Cashew-Nuss Baum! Gegessen wird nicht der gelbe Teil, sondern der Inhalt des kleinen Fortsatzes. Von diesem Baum wurden keine Früchte geerntet, die reifen fielen einfach zu Boden.
Etwas später auf der Rückfahrt überquerte die Strasse einen schmalen Meeresarm mit vielen kleinen Fischerbooten vor Anker. Boote sind immer wieder interessante Fotomotive.